Schlachthaus Theater

Profil

Das Schlachthaus Theater SHT ist ein Koproduktions- und Gastspielhaus für freies Theater und Performance in der Schweiz ‒ mit Ausstrahlung weit über die Landesgrenzen hinaus. Mitten in der Berner Altstadt können zeitgenössische Produktionen mit aktuellen, gesellschaftskritischen und politischen Themen aus nächster Nähe erlebt werden. 

In den historischen Mauern des Gebäudes aus dem 15. Jahrhundert machen pro Saison 20 – 40 freie Gruppen aus Bern, der Schweiz und der ganzen Welt Halt und zeigen Produktionen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Ein Grossteil der Stücke spielt auf Deutsch, es stehen aber auch regelmässig Stücke auf Schweizerdeutsch, Englisch, Französisch oder in anderen Sprachen auf dem Spielplan.

Das SHT zeigt professionelle Produktionen. Amateur*innen- und Laientheaterstücke können nicht berücksichtigt werden. Die Theaterleitung gestaltet das Programm.

Neben dem Abendspielplan und dem Programm für junges Publikum betreibt das SHT einen Jugendclub 16+, einen Jugendclub 12+ und einen Kinderclub 8+. Diese werden von erfahrenen Theaterpädagog*innen geleitet und die entstandenen Stücke öffentlich präsentiert.

Das Schlachthaus Theater erhält sehr viele Anfragen für Koproduktionen und Gastspiele aus dem In- und Ausland. Diese können direkt an programm@schlachthaus.ch gerichtet werden. Die Theaterleitung ist bemüht, alles zu sichten und zu beantworten. Leider ist es aus Zeitgründen nicht möglich, Absagen ausführlich zu begründen.

Planungsstand
Die Programmation der Saison 24/25 ist abgeschlossen.

Das Schlachthaus Theater versteht sich als lernende Institution und ist bestrebt, inklusiv und ohne Diskriminierung zu arbeiten. Als Betrieb verurteilt das Theater jegliche Form von Gewalt, Rassismus, Diskriminierung, Sexismus, Homophobie, Hass oder Ausgrenzung und thematisiert diese Felder sowohl intern wie auch durch die am Haus gezeigte künstlerische Arbeit.

Von den Gruppen und Künstler*innen, mit denen das Theater kooperiert, wird erwartet, ebenso bestrebt zu sein, inklusiv und ohne Diskriminierung zu arbeiten.

Nach dem Schweizer Frauenstreik vom 14. Juni 2019 wurde am Schlachthaus Theater intensiv diskutiert, was Transparenz bedeutet. Es wurde daraufhin der Entschluss gefasst, dass die Sichtbarmachung der Lohnstruktur am Schlachthaus Theater Bern für Prozesse von Gerechtigkeit und Gleichstellung von Werktätigen hilfreich ist. Darüber hinaus macht sie die Rahmenbedingungen klar, unter denen gearbeitet wird.

Seit September 2020, wird an dieser Stelle öffentlich gemacht, nach welchem Lohnsystem am SHT gearbeitet wird.

Löhne der Festangestellten
Die Löhne der Festangestellten vom Schlachthaus Theater berechnen sich nach Lohnstufen, Lebensalter, Dienstalter, Anzahl von Kindern und den Leitungsaufgaben. Es gibt keine Lohnkürzungen oder Lohnerhöhungen aufgrund von Leistungsbeurteilungen.

Das Schlachthaus Theater kennt drei Lohnstufen:
Lohnstufe 1 = Bereichs-Mitarbeit: CHF 56’375.‒
Lohnstufe 2 = Bereichsleitung: CHF 63'550.‒
Lohnstufe 3 = Theaterleitung: CHF 75’337.‒

Auszubildende und Praktikant*innen werden nach den branchenüblichen Ausbildungs- bzw. Praktikumslöhnen gezahlt.

Im Detail setzen sich die Löhne der Festangestellten folgendermassen zusammen:
Vom 21. bis zum 37. Lebensjahr gibt es für alle Lohnstufen eine Lebensalter-Zulage, die sich jährlich von CHF 800.‒ bis maximal CHF 13’000.‒ steigert. Ab dem 50. Lebensjahr beträgt die Lebensalter-Zulage jährlich CHF 18'000.‒.

Ab dem zweiten und bis zum vierten Dienstjahr wird eine Dienstalter-Zulage ausbezahlt. (CHF 1’947.50 im zweiten Jahr der Anstellung, plus CHF 1’742.50 im dritten, plus CHF 1‘435.‒ im vierten).

Das Schlachthaus Theater zahlt pro Kind eine Sozialzulage von CHF 200.‒ bei einem Pensum von 100%. Für Leitungsaufgaben gibt es zusätzliche Verantwortungszulagen (bis zu CHF 5'000.‒ bei Bereichsleitung bzw. bis zu CHF 10'000.‒ bei Theaterleitung)

Nebst den im Spielplan aufgeführten Koproduktionen, Gastspielen und Eigenproduktionen ist das Schlachthaus Theater an weiteren Projekten beteiligt. Ein Überblick:

1 Netzwerk, 8 Projekte, 365 Tage auf der Bühne

Der Nachwuchspreis PREMIO wird basierend auf einer Ausschreibung vergeben. Dieser bietet jungen Darstellenden Künstler*innen eine nationale Plattform, auf der sie ihre Projekte Theater- und Tanzhäusern sowie Festivals präsentieren und wichtige Kontakte knüpfen können. Alle acht Compagnie erhalten einen Koproduktionsbeitrag, eine Residenz und weitere Unterstützung im Rahmen des PREMIO-Spring.

Ausserdem fördert PREMIO die schweizweite Tourneetätigkeit und stellt sicher, dass die spannenden Projekte der Nachwuchs-Compagnien während der gesamten PREMIO-Season bei PREMIO-Mitgliedern entdeckt werden können. Im Rahmen der PREMIO-Visits erhalten die Compagnien die Möglichkeit die Werke ihrer Kolleg*innen zu sehen.

Weitere Informationen unter www.premioschweiz.ch.

Feiere mit uns an einem Abend die Berner Kultur und gestalte sie aktiv mit: Wir entführen Dich hinter die Kulissen unserer Kulturbetriebe, binden Dich ins kreative Schaffen mit ein und stossen beim anschliessenden Apéro gemeinsam an. Mit wem Du den Abend verbringst, verraten wir nicht. Zusammen lassen wir uns auf Unerprobtes ein, wagen erfinderische Herangehensweisen und begeben uns in unerforschte schöpferische Welten. Verabrede Dich auf ein Blind Date mit uns und entdecke die Berner Kultur neu!

Blind Dates:
01. September 2024

Veranstaltungsort: Irgendwo in der Stadt Bern jeweils um 19:00. Den Treffpunkt erfährst Du am Tag des Blind Date bis um 14:00 per SMS.

Weitere Informationen unter www.blinddate-bern.ch

Ein Projekt von Bühnen der Hauptstadt in Zusammenarbeit mit Erupt und RaBe, initiiert durch den Kulturvermittlungsstammtisch.

Mit freundlicher Unterstützung von Kultur Stadt Bern, Burgergemeinde Bern und Migros Kulturprozent.

Die Supervistas Bern erkunden jeden Donnerstag die Tanz- und Theaterlandschaft in der Stadt. Sie besuchen Veranstaltungen, diskutieren mit und tauschen sich aus – untereinander und mit den Regisseur*innen, Schauspieler*innen usw.

Das Schlachthaus Theater unterstützt die Supervistas Bern und arbeitet im Bereich Vermittlung mit ihnen zusammen.

Weitere Informationen unter www.supervistas.ch

«Philosophieren!» ‒ mit Kindern und Erwachsenen ‒ ist ein Vermittlungsformat (Begleitprogramm), das jeweils einmal pro Monat sonntags um 11:00 stattfindet.

Das Schlachthaus Theater, die Dampfzentrale Bern sowie das Berner Generationenhaus bieten dieses Format im Zusammenhang mit ihrem Programm an und bilden in Zusammenarbeit mit der PH Bern Kulturvermittler*innen in «Philosophieren mit Kindern» aus.

Weitere Informationen gibt's hier

Die Anfänge

Bereits im 15. Jahrhundert befand sich ein schmales Schlachthaus (das sog. «Schinthaus») dort, wo sich heute das Schlachthaus Theater befindet. 300 Jahre später, im 18. Jahrhundert, genügte die Einrichtung den Anforderungen der Zeit nicht mehr und der bernische Rat beschloss einen Neubau, der durch die Architekten Niklaus Hebler und Ludwig Emanuel Zehender entworfen wurde.

1768/69 wurde das eingeschossige und heute noch bestehende Gebäude mit Mansartdach als Berner Schlachthaus gebaut. In der Mitte des plattenbelegten Bodens floss damals zur Erhaltung der Sauberkeit ein kleines, vom Stadtbach abgeleitetes Bächlein. Bereits 1764 wurde das östlich angrenzende Nachbarhaus von der Stadt erworben und zur Erweiterung der Anlage einbezogen. Der alte Keller, der später als Stadtgalerie genutzt werden sollte, wurde beibehalten.

18. und 19. Jahrhundert

Ungefähr gleichzeitig mit dem Bau des Berner Schlachthauses wurde gegenüber die Fleischschaal gebaut: Ein ebenfalls eingeschossiger, offener, von der Kramgasse bis zur Metzgergasse durchgehender Bau. Die Schaalen (Fleisch- und Brotschaal) waren öffentliche Bauten, in denen Berner Metzgerei- und Bäckereibetriebe an festen Verkaufsständen ihre Waren feilboten. Fleischschaal und Schlachthaus prägten den Charakter der Gasse, die den Namen Metzgergasse erhielt. Erst 1971 wurde ihr der vornehmere Namen Rathausgasse verliehen. 1798 wurde aus Platzgründen ein zweites Schlachthaus an der Schütte gebaut. Dieses wurde 1875 in die Engehalde verlegt.

20. Jahrhundert

1914 wurden die für das Schlachten von Tieren eingerichteten Gebäude von Bern zusammengelegt und als Schlachthof an die Stauffacherstrasse gezügelt. Die Fleischschaal wurde 1938 abgebrochen: an ihrer Stelle wurde das Konservatorium gebaut.

Seit 1914 wird das Berner Schlachthaus nicht mehr seinem ursprünglichen Zweck entsprechend genutzt. Seither dienten die Räumlichkeiten als Feuerwehrmagazin, Requisitenraum des Stadttheaters und als Lagerraum für die Stadtbetriebe. Nebst den dringlichsten Unterhaltsarbeiten wurde 1945 eine umfassende Fassadenrenovation vorgenommen, 1970 musste das Dach saniert werden.

Das Nachbarhaus Rathausgasse 20, das heute als Bühneneingang mit Künstler*innen-Garderoben, Büroräumlichkeiten und Künstler*innen-Wohnungen dient, wurde 1554 erbaut und 1840 mit dem klassizistischen Treppenhaus und dem Hinterhaus gegen die Halde erweitert. 1930 kaufte die Stadt das Gebäude.

Die Anfänge des Schlachthaus Theater

Am 25. Juni 1981 beschloss der Stadtrat von Bern, das Alte Schlachthaus für kulturelle Zwecke zu renovieren. Von Ende 1982 bis zum 30. Juni 1984 war das Stadttheater Bern während der Renovationsphase Dauermieter, bevor vom 1. Juli 1984 bis zum 1. November 1997 das «Alte Schlachthaus» für kulturelle und andere Veranstaltungen gemietet werden konnte.

Dank dem Engagement der freien Berner Theaterszene wurde aus dem Vermietbetrieb ein unter künstlerisch-administrativer Leitung stehendes Theater, das seit 1997 von einem Verein geführt und als Gastspielbetrieb für die freie Theaterszene genutzt wird. Der Spielbetrieb begann am 1. Januar 1998 und wird primär durch die in einem jeweils auf mehrere Jahre befristeten Leistungsvertrag festgeschriebenen Subventionen der Stadt Bern ermöglicht.

Die Sage vom Schaltier