Schlachthaus Theater

SHT Shorts

SHT Shorts

Drei Stücke, ein Abend.

Schlachthaus Theater
Ab 12 Jahren
Kurzstück-Abend
Deutsch, Englisch
100 min

  1. Fr 17.04.26
    20:00

    10-30 CHF

  2. Sa 18.04.26
    20:00

    10-30 CHF

Drei Stücke, ein Abend. Drei Künstler*innen, drei Bühnen.
Drei Shorts, eine Kollektion.
 

Eine Schachtel Früchtetee voller Abenteuer 

The Story of Larry

Moritz Praxmarer

Amerika, Long Beach, Kalifornien, Anfang der 80er-Jahre: Larry ist ein Durchschnittsbürger, der sich in den Kopf gesetzt hat, zu fliegen. Getrieben von seinem grossen Traum setzt er sich in seine Garage und fängt an zu bauen. Herz seines Fluggeräts: ein Gartenstuhl.

Moritz Praxmarer erzählt bei einer Tasse Tee die wahre Geschichte von «Lawnchair Larry» Walters – dem flugunfähigsten Piloten aller Zeiten, der trotzdem abgehoben ist. Bühnenbild? Ensemble? Special Effects? Weder noch. Tasse und Teebeutel reichen aus, um diesen Blockbuster auf den Tisch zu bringen. Ein minimalistisches Objekttheaterstück auf der Suche nach den grossen Träumen und dem Sinn ihnen nach zu rennen.

 

«Warum kann ich einem Kulturgut gegenüber behindert sein?»

Legasthenie oder: Was Silvia über mich weiss

Verein für Bewegungsmeldung / Pascal Goffin

Pascal ist Legastheniker. Seit seiner Kindheit scheitert er bei dem Versuch zu erklären, was da bei ihm anders ist. Silvia ist Hirnforscherin und versucht seit ihrem Studium herauszufinden, was bei legasthenen Menschen im Kopf passiert. Als Pascal auf Silvia trifft, findet er eine Sprache und die Faszination für etwas, das für ihn bisher nur eine Behinderung oder ein Makel war. 

Als Pascal stellt der Performer die Fragen, die er an die Wissenschaft, an betroffene Kinder und sich selbst hat. Als Silvia versucht er, Antworten zu geben und erzählt von der Entwicklung des menschlichen Gehirns, der Entstehung der Schrift und warum manche Menschen diesem Kulturgut gegenüber behindert sein können. Diese Recherchearbeit des Vereins für Bewegungsmeldung ist der Beginn einer theatralen Arbeit rund um Legasthenie und Neurodiversität.

 

Eine Autopsie der künstlerischen Arbeit

Corpus Artista.

Ost Sisters (Vita Malahova / Polina Solotowizki)

Auf der Bühne, die als Labor oder Atelier gedacht ist, befinden sich verschiedenförmige Holzkörper – darunter Skulpturen des lettischen Holzbildhauers Miķelis Pankoks. Diese Figuren schnitzte er mit einem einfachen Küchenmesser aus Abfallholz der Schreinerei der der psychiatrischen Klinik Waldhaus Chur. Dreissig Jahre lang war er in der Klinik, in die ihn seine Flucht vor dem 2. Weltkrieg brachte.

In der Outsider Art gelten pflanzliche Formen und Objekte oft als Spiegel seelischer Zustände: Nicht nur der Mensch trägt die Spuren von Traumata – auch das Gewebe der
Welt, die uns umgibt: die Erde, die Bäume, das Holz.

Performerin Vita Malahova – wie Pankoks aus Lettland stammend – begegnet diesen Holzkörpern aus der Perspektive ihrer langjährigen Erfahrung als Aktmodell. Aus dem körperlichen Wissen des stundenlangen Stillstehens erwächst eine andere Wahrnehmung von Zeit – eine, die dem langsamen, kontinuierlichen Wachstum von Bäumen ähnelt. Diese entschleunigte Präsenz ermöglicht eine vertiefte Auseinandersetzung mit Erinnerung und Materialität: Der nackte weibliche Körper inmitten der Holzobjekte eröffnet eine ökofeministische Perspektive und versucht dem Holz eine eigene Präsenz und Stimme zu verleihen.

«Corpus Artista.», präsentiert an der Kurzstückplattform Inkubator 2025 in der Roten Fabrik Zürich, hat die Ideationsförderung von Migros-Kulturprozent erhalten.

Die Shorts finden im Theaterkeller, Gewölbekeller und Saal statt.

© Moritz Praxmarer
© Moritz Praxmarer
© Moritz Praxmarer
© Moritz Praxmarer
© Nik Spoerri
© Nik Spoerri

The Story of Larry
Idee, Text & Spiel: Moritz Praxmarer
Schlussregie: Dirk Vittinghoff

Legasthenie oder: Was Silvia über mich weiss
Spiel, Recherche & Konzeption: Pascal Goffin
Œil Extérieur: Bene Greiner

Unterstützt von: Fachausschuss Darstellende Künste BS/BL

Corpus Artista.
Künstlerische Leitung & Spiel: Vita Malahova
Künstlerische Leitung & Regie: Polina Solotowizki
Handwerk: Marco Weber
Sound: Markus Aebersold